Pogo in der Marx Halle!

Two Days A Week Special - Marx Halle!

Marx Halle? Two Days a Week? Erstere verband ich jahrelang mit dem stillgelegten Rinderschlachthof, Zweiteres mir der burgenländischen Gemeinde Wiesen. Mittlerweile gibt es in der renovierten und revitalisierten Marx Halle also Konzerte und auch Festivals, wie das Two Days a Week Special. Das abgespeckte Festival lockte mit einem gutem Lineup und so war schon Wochen vor dem Termin klar: Da will ich hin!

Two Days a Week in der Marx Halle

Vor dem Eingang in die Marx Halle - Das Festivalpublikum wartet auf die Hauptacts
Vor dem Eingang in die Marx Halle – Das Festivalpublikum wartet auf die Hauptacts

 

Wer kam also für ein Stelldichein? Feine Sahne Fischfilet, Irie Révoltés, Silverstein, Gogol Bordello (!), Flogging Molly (!!!) und Five Finger Death Punch. Ein durchaus gelungenes Lineup, wobei wir erst bei den Göttern des Gypsy Punk Gogol Bordello zum ersten Mal vor die Tribüne traten. Zu den Bands gleich mehr.
Davor gönnten wir uns ein paar Getränke und saugten das Flair des Mini Festivals in uns auf. Außerhalb der Halle gab es genügend gastronomische Alternativen (z.B.: Rock Food), jedoch zu wenig Sitzplätze, was bei einem begrünten Areal nicht stört, bei der asphaltierten Alternative dann doch eher zum Stehen animiert. Die Toiletten befinden sich in der Marx Halle und wurden im Laufe des Abends ein wenig unterrepräsentiert. Unter anderem weil das weibliche Geschlecht den Ausflug auf die Männertoilette wagte und auch dort den Andrang vergrößerte. Mädels, wie wäre das eigentlich im umgekehrten Fall? : )

Die Marx Halle in Zahlen

  • Eröffnung: 1881
  • 20.000 m² Grundfläche
  • Unter Denkmalschutz (1997)
  • Für Interessierte: Neumarx Handout (.pdf Datei öffnet sich)

 

Eine Sache hat mich persönlich sehr erfreut: Es gibt in der ungefähren Größenordnung eine tolle Alternative zum Gasometer. Wieso? Weil die Akustik in der Marx Halle – im Gegensatz zur ungeliebten Location in Simmering – überzeugen konnte. Zudem ist die Sicht auf die Bühne selbst im hintersten Eck gegeben, da diese um gut zwei Meter angehoben ist. Somit hindert die 6.000 (geschätzt) Konzertbesucher nichts an einer guten Sicht. Außer der Vordermann natürlich. Und der ist irgendwie immer größer als man selbst.

Gogol Bordello yeay! Flogging Molly yipee yeay!

Kurz vor dem Auftritt von Gogol Bordello - Gypsy Punks olé!
Kurz vor dem Auftritt von Gogol Bordello – Gypsy Punks olé!

Während den ersten drei Acts verharrten noch mehr Konzertbesucher außerhalb der Halle als vor der Bühne, was sich spätestens in der zweiten Hälfte des Auftritts von Gogol Bordello änderte. Zu Beginn mussten die Gypsy Punks um den charismatischen Leadsänger Eugene Hütz eine halb leere Halle bespielen, konnten aber fortlaufend Interessierte anlocken und beendeten die Show mit tösendem Applaus. Ich bin schon länger Fan der Band und freute mich sehr über die Live Darbietungen von „Start wearing purple“, „Dogs were barking“ und „Not a Crime“! Cooler Auftritt, nicht Jedermanns Sache, aber ein tolles Nischenprodukt mit Einflüssen aus Punk, Latin und Rock!

Spätestens bei Flogging Molly war es dann um das Publikum geschehen und die Halle füllte sich recht gut bis in die letzten Winkel, wobei das Two Days a Week sicherlich nicht ausverkauft war. Die irisch – amerikanische Band um Frontsänger Dave King weiß einfach wie ein tanzfreudiges Publikum zu bespielen ist und so musste auch ich in den Pogo vor die Bühne. In knapp über einer Stunde wurden die Klassiker in die Menge geschleudert und spätestens bei „Devil`s Dance Floor“ und dem darauf folgenden „Salty Dog“ dampfte die ganze Halle. Ein klasse Auftritt (wie immer!), dieser sympathischen Band, die bei all dem Erfolg den sie in den letzten Jahren hatten, bodenständig bleiben konnte.

Als Hauptact traten Five Finger Death Punch auf, die wir passen ließen, da sie einfach nicht unseren Geschmack trafen. Es schien aber so, dass viele Fans erst wegen der amerikanischen Band in die Halle kamen.

Was uns nicht gefallen hat

Der Braualtar von Ottakringer! Wäre die Idee einer Vermählung auf Ottakringer Art noch gut gegangen (zumindest aus Sicht des Marketings), so wurde das Prozedere durch einen pseudowitzigen Moderator etwas peinlich. Wieso teils sexuell untergriffige Kommentare den Charme dieser Kampagne ausmachen sollten, erschloß sich uns nicht ganz. Auch nicht vor einem trinkfreudigen Publikum. Nennt uns bieder, aber das war ein Griff ins Klo.

Die Wartezeiten an den Gastroständen war sehr kurz, so dass man nichts vom Konzert verpasste. Jedoch kam so gut wie jedes Bier ohne Schaum aus der Leitung, was natürlich die Geschwindigkeit bei der Ausgabe erhöhte, jedoch einen schalen Eindruck vom Bier hinterließ. Aber das freundliche Personal machte auch dies wett 😉

Fazit

Für knapp über €50 gab es beim Two Days a Week eine gute Mischung verschiedenster Acts, ein angenehmes Publikum und das alles in einer Location, die zumindest mich nicht zum letzten Mal gesehen hat. Ich bin froh, dass es für größere Konzerte eine Alternative zum Gasometer gibt, wobei die Arena in Erdberg einfach die Top Location für kleinere Konzerte bleiben wird. Mal sehen ob das Two Days A Week auch nächstes Jahr den Weg nach Wien findet, bei einem entsprechenden Lineup empfehle ich den Gang in die Marx Halle!

Link: Marx Halle Eventlocation

 

Warst du beim Two Days A Week? Wie hat es dir gefallen?

Über Thomas 28 Artikel
Thomas (31) - Ich habe schon ein wenig von der Welt gesehen, aber ich bleibe dabei: Wien ist mit seinem Angebot die schönste und beste Stadt der Welt. Die Schätze gehören also erkundet und deshalb ließt du hier meine Beiträge. Es ist die Leidenschaft zu gutem Essen und tollen Getränken, die uns verbindet und diese wollen wir teilen! Viel Spass!

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