Wir suchen den Dialog im Dunkeln

Dialog im Dunkeln Ausgang
Dialog im Dunkeln Ausgang

Wir alle haben die Kindheitserinnerung, einmal eine Führung bei „Dialog im Dunkeln“ mit einem Blinden gemacht zu haben. Unsere Kindheit ist allerdings schon lange vorbei und deshalb machten wir uns auf den Weg, den blinden Pfad erneut zu betreten. Einen Termin zu bekommen ist dabei gar nicht so einfach, vor allem am Wochenende sind die Touren oft ausgebucht. Die letzte Führung am Dienstagabend war allerdings dann kein Problem und für 19,- ging die Tour auch schon los.

Handys verboten

Unser Tourguide, selbst blind, begann mit uns die rund einstündige Führung und wir begaben uns direkt ins Dunkel. Kein Handy erlaubt, keine einzige Lichtquelle und obwohl man sich anfangs etwas beengt fühlt, gewöhnt man sich auch sehr schnell an die Dunkelheit und andere Sinne werden geweckt. „So, wir befinden uns jetzt in einem Waldstück“. Hätte ich anfangs nicht erkannt, aber Steine, Bäume und sogar ein kleiner Bach machten das Erzählte realistisch.

Etwas getrübt hat meiner Meinung nach das Vorwegnehmen des Erlebten. Unser Guide hat nur bei den ersten paar Wegen gefragt, was wir so alles hören und spüren, in weiterer Folge erwähnte er immer schon vor dem Erreichen was uns nun erwartet. Vor allem in einem künstlichen Geschäft erwähnte er schon vor dem Ertasten des ersten Gegenstands, was es ist. Auch etwas irritierend ist ein Straßenübergang, bei dem unsere Gruppe einfach über die Ampel gelotst wurde, obwohl vom Klickverhalten her die Ampel auf „rot“ geschalten war. Gerade solche blindengerechten Installationen im Alltag wünsche ich mir näher erklärt zu bekommen.

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In der Bar kennen wir uns aus

Teilweise hatte ich den Eindruck, dass unser Guide die Tour schnell beenden möchte. Allerdings führte uns der letzte Stopp in eine Art Bar, bei der wir einerseits den Umgang mit Bargeld, andererseits den Bestellvorgang üben konnten. Um welches Bier es sich handelte konnte uns der Guide nicht sagen, aber deshalb waren wir ja nicht gekommen.

Dialog im Dunkeln Ausgang
Dialog im Dunkeln Ausgang

Selbst nach Jahren ist die Tour bei „Dialog im Dunkeln“ noch aktueller denn je. Es bleibt spannend seine Sinne umzustellen und ohne etwas zu sehen durch den Alltag zu gehen. Allerdings sollten die Guides darauf hingewiesen werden, die Besucher mehr raten zu lassen und selbst mit den restlichen Sinnen alles zu erkennen. Denn nur dann wird das Gefühlte zum Erlebten. Wir empfehlen aber den Besuch um sich selbst ein Urteil zu machen. Für 19 Euro ein echtes Erlebnis, welches in Erinnerung bleibt.

 

Über Philipp 23 Artikel
Stillstand ist für mich etwas ganz Schlimmes. Ich liebe es neue Dinge zu probieren, die Welt zu bereisen und Ideen zu entwickeln. Seit fast 15 Jahren bin ich selbstständig in mehreren Bereichen und da braucht man auch ständig Neues, um sich weiterzuentwickeln. Unsere Männerabende sind genau das: Immer wieder neue Ideen und Aktivitäten ausprobieren, auf die man selbst nicht kommen würde und das noch mit den besten Freunden. Ich freue mich auf euer Feedback!
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